Betonsanierung der Kläranlage Niederselters - 1. Teil

23.11.2015 -

Sandfang vor der Sanierung
Sandfang vor der Sanierung
Die Kläranlage Niederselters ist seit 1978 in Betrieb und wurde Ende der 1990er Jahre um die Anlagenteile für die Stickstoffelimination erweitert. Im Zuge dieses Ausbaus wurden bereits die älteren Betonbauwerke einer Betoninstandsetzung unterzogen, die jedoch bereits erhebliche Schäden aufweist. Im Jahr 2013 wurde ein Schadensgutachten und eine Instandsetzungsempfehlung für die Bauwerke von Ende der 1970er Jahre in Auftrag gegeben. Gemäß dem vorliegenden Schadensgutachten und der Instandsetzungsempfehlung bestand kurzfristiger Handlungsbedarf an den Regenüberlaufbecken (1 und 2) sowie dem Sand- und Fettfang einschl. der Zu- und Ablaufgerinne, um eine Zustands- und Substanzverschlechterung der Stahlbetonbauwerke zu vermeiden. Am Nacheindicker besteht mittelfristiger Handlungsbedarf. An Bio-P-Becken und Vorklärbecken sowie am Zulaufhebewerk sind nur geringe Schäden festzustellen, so dass derzeit noch kein Handlungsbedarf besteht.

Während der Sanierungsarbeiten musste der Betrieb der Kläranlage natürlich ohne Einschränkung der Reinigungsleistung aufrecht erhalten werden. Die erforderlichen Arbeiten mussten daher in mehrere Bauabschnitte eingeteilt werden und für die Bauzeit mussten aufwendige Provisorien geschaffen werden. Für diesen außergewöhnlichen Betriebszustand wurde in guter Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde RP Gießen ein Interimskonzept entwickelt und vor der Ausschreibung genehmigt, so dass Durchführbarkeit und Kostensicherheit gewährleistet waren.

Die erforderlichen Arbeiten zur Sanierung des Sandfangs einschließlich Gerinne (1. Bauabschnitt) wurden im Frühjahr 2015 planerisch vorbereitet. Zur Auswahl der geeigneten Bieter fand anschließend ein Interessenbekundungsverfahren statt. Danach erfolgte die Auftragsvergabe durch beschränkte Ausschreibung.

Im Sommer begannen die Arbeiten zur Außerbetriebnahme des Sandfangs und der zugehörigen Gerinne. Nach der Beckenleerung und -säuberung wurden zunächst sämtliche maschinellen und elektrotechnischen Ausrüstungsteile ausgebaut, bevor die eigentliche Sanierung beginnen konnte.


Wasserstrahlen mit Schutzkleidung im Sandfang
Wasserstrahlen mit Schutzkleidung im Sandfang
Gerinnewand nach dem Abstrahlen der geschädigten Betonschicht
Gerinnewand nach dem Abstrahlen der geschädigten Betonschicht
Hierbei wurde zunächst mittels Höchstdruck-wasserstrahl (bis 2.000 bar) die obere, geschädigte Betonschicht abgetragen. Besondere Schadstellen mussten einzeln bearbeitet werden. Anschließend wurde die freigelegte Bewehrung behandelt, bevor wieder neuer Beton mittels Spritzverfahren aufgebracht wurde. Abschließend erfolgte noch ein zusätzlicher Schutz der Oberfläche mit einer speziellen Schutzschicht. Außerdem wurden die Fugen abgedichtet und verschlossen.


Die Arbeiten wurden Ende November abgeschlossen, so dass die Kläranlage wieder in Normalbetrieb gehen konnte. Für diesen ersten Teil der Betonsanierung investierte der Abwasserverband rund 170.000,- Euro.

Blick in den Sandfang nach der Sanierung
Blick in den Sandfang nach der Sanierung
Gerinne nach der Sanierung
Gerinne nach der Sanierung

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